Kantorei probt Passionskonzert

Christel Voith, Fried­richs­hafen, Schwäbische Zeitung, 24. März 2025

 

Die Kantorei an der Schloss­kirche wird ihr Passionskonzert am Karfreitag erstmals unter der Leitung des neuen Kantors Manuel Mader singen.
Mit dabei sind das Orchester Camerata Viva aus Tübingen und vier Solisten.

In großem Halbrund sitzen die Sängerinnen und Sänger der Kantorei im Saal des evan­geli­schen Gemei­nde­hau­ses um Manuel Mader, der vom Klavier aus leitet. Eine Grundspannung ist zu spüren, schließlich ist manches neu, mit dem vorigen Leiter und seinem Stil war man über dreißig Jahre lang vertraut. Auch wenn die Coronazeit ihren Tribut gefordert hatte und manche Sänger zugleich mit Sönke Wittnebel den Chor verlassen wollten, haben ihn nur zwei verlassen. Dafür hat die Kantorei vier neue Mitglieder dazugewonnen und somit ihre alte Stärke von rund siebzig Sängerinnen und Sängern behalten.

Auch wenn in der Probe über vier Wochen vor dem Konzert noch manche Takte und Übergänge nicht ganz rund laufen und mehrfach wiederholt werden – dafür sind Proben ja da –, ist der bekannte Klang, die bewundernswerte Pianokultur zu hören, man darf sich auf das Konzert freuen. Die Sänger haben ihre Noten in der Hand oder auf einem Ständer vor sich, gehen auf Maders Korrekturvorschläge ein, stellen Fragen, machen selber Vorschläge. Man spürt eine schöne, entspannte Arbeitsatmosphäre.

Manuel Mader ist froh darüber: „Manches fühlt sich an, als wäre ich immer da gewesen.“ Die Atmosphäre muss für ihn stimmen, schließlich kommen die Menschen aus Freude am gemeinsamen Singen.

Auch das Probenwochenende in Rot an der Rot sei sehr schön gewesen. 

Eine Sängerin kommt her, drückt ihre Freude aus, dass es mit dem Chor so schön, in so freundlicher Atmosphäre weiterlaufe.

Hauptwerk des Konzerts ist Mozarts berühmtes Requiem in der Süßmayr-Fassung. Nach Passagen aus dem Offertorium und Sanctus kehren die Sänger zurück zum Introitus: „Requiem aeternam dona eis, Domine et lux perpetua luceat eis.“ Innig singt der Chor, lässt das verheißene Licht spüren. 

Zum Auftakt hat Mader Johann Sebastian Bachs Kantate „Actus tragicus“ BWV 106 in der romantischen Orchesterfassung von Moritz Hauptmann gewählt, eine musikalische Meditation über Leben, Tod und Erlösung, vom Memento Mori zum ewigen Leben. Das Werk spanne einen theologischen Bogen zum Requiem. Vom alten Bund, vom „Mensch, du musst sterben“ führe der Sopran zum Ruf: „Komm, Herr Jesu, komm!“

Das Konzert findet am Karfreitag, dem 18. April in der Schlosskirche statt. Beginn ist um 17 Uhr. Karten im Vorverkauf zu 25, 19 und 14 Euro bei den Mitgliedern, Restkarten an der Abendkasse ab 16 Uhr. Weitere Informationen unter www.evkirchenmusik-fn.de.