Freundeskreis für Kirchenmusik in Friedrichshafen
Kantor Manuel Mader hatte für das Konzert den Trompeter Felix Mehlinger eingeladen. Doch wie viele Besucher würden kommen? Diese Frage stellte sich Mader noch am Vormittag.
Zögerlich fanden die ersten Gäste erst eine halbe Stunde vor Konzertbeginn um 22 Uhr den Weg zur nebligen Schlosskirche. Dort begrüßte sie Mader herzlich zu einem besonderen Jahresabschluss. Zu Beginn waren noch viele Plätze frei. Doch während draußen die ersten Böller die Stille der Nacht zerrissen, füllte sich die Kirche langsam. Bis zum Konzertbeginn war der Kirchenraum besetzt, wie sonst auch bei Konzerten.
Obwohl die Veranstaltung nicht groß öffentlich bekannt gemacht worden war, fanden sich viele Besucher ein. Alle lauschten gespannt und entspannt auf den beheizten Kirchenbänken den Klängen der Musik.
Die Musiker spielten, der Akustik wegen, auf der Empore und waren dank einer Großleinwand für alle Besucher gut sichtbar.
Der neue Kantor rückte die renovierte Kirchenorgel, für die sich sein Vorgänger Sönke Wittnebel leidenschaftlich eingesetzt hatte, in den Mittelpunkt. So wechselten sich im einstündigen Konzert reine Orgelwerke mit Werken für Trompete und Orgel ab.
Der helle Ton der Barocktrompete setzte mit Johann Friedrich Faschs Concerto in D-Dur ein und füllte den Raum, während die Orgel ihr ein eigenständiger Partner war. Nach leisem, ruhigem Largo leuchtete wieder die Trompete auf, virtuose Verzierungen umrankten das gesangliche Motiv.
Felix Mendelssohn Bartholdys Orgelsonate Nr. III op. 65 glich einem ständigem Fluss, ließ die Orgel wirbeln und brodeln, ehe sie sich im Andante in eine mystische Ferne zurückzog. Mit Gustav Mahler vereinten sich beide Instrumente wieder. Wie ein gemeinsames Gebet wirkte die schlichte Melodie.
Mit Bachs Präludium und Fuge D-Dur BWV 532 ließ Mader die Orgel noch einmal majestätisch erklingen, ehe mit Torellis Sonata in D-Dur in enger Zwiesprache von Orgel und Trompete festliche weihnachtliche Freude erklang.
Ein schöner Ausklang war Bachs Choralvorspiel zu „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“. Ein letztes gesangliches Duett der beiden Musiker als Zugabe, und die Zuhörer eilten mit guten Neujahrswünschen nach Hause.